Wie komme ich zu nachhaltigem Obst und Gemüse im Mondseeland?
Wenn das Baby langsam älter wird, ist auch das Thema Beikost nicht mehr weit. Am Anfang kann schnell das Gefühl aufkommen, dass das Thema „Beikost-einführung“ eine Wissenschaft für sich ist. Aber eigentlich ist es gar nicht so schwer!
Wann ist mein Baby bereit für den ersten Brei? Vor dieser Frage steht jede Familie früher oder später. Eine genaue Zeitangabe gibt es nicht, denn jedes Kind ist verschieden. Grundsätzlich gilt aber:
Dein Baby ist bereit, wenn es folgende drei Beikost-Reifezeichen zeigt:
- Dein Baby kann mit leichter Unterstützung sitzen. Es muss sich nicht selbst hinsetzen können, aber die Grundspannung muss vorhanden sein. Der Hintergrund ist hier, nur wenn das Baby sitzen kann, ist die Speiseröhre gestreckt und das Essen kann ungehindert nach unten rutschen.
- Dein Baby beherrscht die Hand-Mund-Augen-Koordination und kann selbstständig Essen zum Mund führen.
- Das dritte Reifezeichen ist erfüllt, wenn dein Baby den Zungenstreckreflex verloren hat oder dieser stark abgeschwächt ist. Das bedeutet, dass es nicht mehr mit der Zunge alles aus dem Mund schiebt.
Du kannst in der Beikost aber ruhig auch auf dein Bauchgefühl hören! Mach dir keine Gedanken, wenn dein Baby zu Beginn oder auch in späteren Phasen das Essen verweigert oder Lebensmittel, die es vielleicht früher mit Vorliebe und Genuss gegessen hat, plötzlich nicht mehr anrührt. Das ist ganz normal und je nach Tageslaune oder Entwicklungsphase unterschiedlich.
Du fragst dich jetzt vielleicht, womit man die Beikost beginnen kann? Eigentlich ist das den Eltern völlig frei überlassen und wird in unterschiedlichen Ländern und Kulturen anders gehandhabt. Typisch ist hier Zulande der Karotten- oder Kartoffelbrei. Es wird auch gerne Kürbis, Fenchel, Zucchini, Pastinake, Süßkartoffel oder Brokkoli püriert. Manche Eltern fangen auch mit Obstbrei, wie zum Beispiel Apfel oder Birne an.
Wenn dein Baby keinen Brei essen möchte oder du einen anderen Weg der Beikosteinfühung einschlagen willst, ist das sogenannte Baby-led weaning, kurz BLW, eine gute Möglichkeit. Baby-led weaning ist eine durch das Baby gesteuerte Beikosteinführung, bei der auf das Füttern von Brei verzichtet wird. Das Baby bekommt stattdessen (meist) breifreie Nahrung angeboten und darf selbstständig und selbstbestimmt am Familientisch mitessen.
Für beide Varianten sind frisches Obst und Gemüse, am besten in Bio-Qualität, notwendig. Ich gebe dir hier ein paar Tipps, wie du die Beikost nachhaltig gestalten und dazu beitragen kannst, dass weniger Lebensmittel im Müll landen!
Too Good to Go
Weltweit landet etwa ein Drittel aller Lebensmittel im Müll. Das ist aus ökologischer Sicht ein enormes Problem, denn Nahrungsmittel werden unter großem Energie- und Ressourceneinsatz hergestellt. Jeden Tag werden unverkaufte Lebensmittel in Supermärkten und Bäckereien weggeworfen, weil sie nicht rechtzeitig verkauft wurden. Mit Too Good To Go kannst du daran etwas ändern, indem du Überraschungssackerl gefüllt mit Lebensmitteln wie Obst und Gemüse zu einem vergünstigten Preis rettest. Wie funktioniert das? Lade dir die Too Good To Go-App auf dein Smartphone. Hier siehst du, welche Supermärkte und Betriebe in deiner Nähe Too Good To Go-Sackerl verkaufen. In Mondsee und Umgebung machen alle Spar-, Hofer- und Billa-Filialen mit! Es lohnt sich, schnell zu sein, da die Rettersackerl meist sehr begehrt sind.
Afreshed Retterbox
Afreshed hat es sich zum Ziel gemacht, die Verschwendung von Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht, zu bekämpfen. Da zu Nachhaltigkeit auch ein schonender Umgang mit der Natur gehört, arbeitet afreshed nur mit Bio-Betrieben zusammen. Afreshed bietet verschieden große Retterboxen mit Obst und Gemüse, die man im Abo-Modell bestellt. Die Kiste wird dann zu einem bestimmten Termin direkt vor die Haustür geliefert. Vor allem der Aspekt der unkomplizierten Lieferung ist für mich, seit ich Mama bin, schon lange ein Grund, eine Bio-Kiste im Abo-Modell nach Hause liefern zu lassen. Ich habe zuerst die Afreshed Retterbox ausprobiert und war sehr zufrieden damit. Das Problem hier ist nur, dass ich im Vorhinein nicht genau weiß, welches Obst und Gemüse in der Box drin ist. Deshalb habe ich mich seit einiger Zeit für folgende Biokiste entschieden:
Die Biokiste vom Biohof Achleitner
Denn der Inhalt der Biokiste wird zwar je nach Saison und Verfügbarkeit vom Biohof-Team angepasst, aber welches Obst und Gemüse in deiner Biokiste landet, siehst du bereits eine Woche im Voraus. Außerdem kannst du deine Biokiste individuell anpassen. Du kannst Obst und Gemüse nach Belieben entfernen, hinzufügen oder sogar „ausschließen“, wenn in deiner Biokiste zum Beispiel nie Erdbeeren landen sollen.
Das meiste Obst und Gemüse in der Kiste kommt direkt vom Biohof Achleitner aus dem Eferdinger Becken. Ein weiterer Vorteil in puncto Nachhaltigkeit ist, dass sowohl in der afreshed Retterkiste als auch in der Biokiste vom Biohof Achleitner das meiste Obst und Gemüse unverpackt geliefert wird. Außerdem hat sich der Biohof zur Aufgabe gemacht, sehr sorgfältig mit unseren „Mitteln zum Leben“ umzugehen und kann deshalb den Ausschuss durch gezielte Planung mit 1-2 % sehr geringhalten. Selbst dieser wird jedoch durch Einkochen, Spenden oder Kompostieren noch sinnvoll verwendet.
Bei den Bezugsquellen möcht ich gern noch Maria’s Biotreff, Dorfladenbox, den Bauernmarkt und das Gut Oberhofen ergänzen. Ich hab bei beiden Kindern mit Kürbisbrei angefangen und immer gleich eine Menge vorgekocht und in Gläsern portioniert eingefroren. So musste ich nicht immer vorkochen. Bei den Breien hab ich damals den Tipp bekommen ein bisschen Bio Rapsöl und frisch gepressten Orangensaft hinzuzufügen, damit die Nährstoffe besser aufgenommen werden können.